Dies ist kein Spielzeug, sondern ein echter Profi-Drucker für’s Büro
Der Officejet Pro X476dw von HP ist ein Drucker, der das Wort ‚Pro‘ im Titel durchaus verdient hat. HP wirbt mit dem Spruch „Doppelt so schnell wie ein Laserdrucker bei halbierten Kosten“. Was es mit dieser Behauptung auf sich hat und was der beeindruckend wirkende Drucker noch zu bieten hat, möchten wir heute einmal in diesem Test untersuchen.
Inhaltsverzeichnis
- Dies ist kein Spielzeug, sondern ein echter Profi-Drucker für’s Büro
- Schnell hinschauen, sonst ist es schon vorbei
- In der größten Stärke, liegt auch eine Schwäche versteckt
- Viel Platz für viel Papier in der Kassette
- Der andere große Punkt: Die Betriebskosten
- Vor lauter Geschwindigkeit und Wirtschaftlichkeit nicht die anderen Fakten vergessen
- Druck- und Scanqualität
- Vorteile
- Nachteile
- Fazit: Für Vieldrucker ohne Vorurteile: Warum sollte man noch Laserdrucker kaufen?
- Bewertung des HP Officejet Pro X476dw
Schnell hinschauen, sonst ist es schon vorbei
Wenn wir das Review mit einer Werbeaussage beginnen, möchten wir auch direkt ein Werbefilmchen von HP zeigen. Dies soll jedoch nicht unsere sachliche und fachliche Meinung in eine Richtung ziehen, sondern lediglich einmal in Bild und Ton zeigen, wie schnell dieser Drucker wirklich ist:
Im Video ist von bis zu 70 Seiten pro Minute die Rede. Dies beschreibt allerdings die schnellste Variante des X476DW. In diesem Test stellen wir die Variante mit „lediglich“ 55 Seiten pro Minute vor, die ca. 200€ günstiger ist als erstgenannte. Dennoch ist auch 55 Seiten noch eine enorme Geschwindigkeit, bei der auch Laserdrucker kaum mithalten können. Auch richtig schnelle Laserdrucker schaffen es in der Regel nur auf rund 35 Seiten pro Minute. Für einen als langsam geltenden Tintenstrahler sind die Werte von 55 bzw. 70 Seiten also hervorragend. Man muss allerdings dazu sagen, dass sich diese Werte auf den von HP liebevoll „General Office“ genannten Modus beziehen. Auch von deutlich kleineren HP Modellen ist es bekannt, dass diese im Entwurf-Modus deutlich schneller drucken können. Setzt man die ISO-Standards an, kommt der Drucker immer noch auf beachtliche 36 Seiten pro Minute – sowohl in S/W als auch in Farbe. Ob die Qualität im General Office Modus ausreicht, muss jeder Nutzer für sich selbst entscheiden, doch zahlreiche Nutzer berichten, dass sie die Qualitätsunterschiede lediglich als marginal wahrnehmen.
In der größten Stärke, liegt auch eine Schwäche versteckt
Die Möglichkeit mit 55 Seiten pro Minute zu drucken, ist natürlich vor allem dann relevant, wenn man auch vielseitige Dokumente druckt. Doch hier zeigt sich auch gleich ein kleiner Kritikpunkt am Officejet Pro X. Für die erstaunliche Geschwindigkeit ist das Ausgabefach zu klein dimensioniert. Druckt man mehrere Minuten am Stück mit der maximalen Geschwindigkeit, kommt es zu Stau im Ausgabefach.
Viel Platz für viel Papier in der Kassette
Ganz und gar nicht am Platz gespart wurde dagegen innerhalb der Papierkassetten. Standardmäßig bietet der Drucker Platz für 550 Blatt A4. Warum eine solch krumme Zahl? 500 Blatt fasst die Papierkassette am Boden des Geräts. Weitere 50 Blatt fasst die sekundäre Papierzuführung, die man auf Grund des großen Volumens kaum mehr Einzelblatt-Einzug nennen kann. Erweitert man den Drucker mit einer optional erhältlichen 500-Blatt-Kassette kommt man auf ein theoretisches Maximum von 1050 Blatt. Da die Benutzung des Einzelblatt-Einzugs zur Kapazitätssteigerung aber äußert unpraktisch ist, kann man getrost von einer maximalen Kapazität von 1000 Seiten reden. Ein beachtlicher Wert für einen Tintenstrahler. Besitzt man die größte Variante dieses Druckers, die den Druck von 70 Seiten pro Minute unterstützt, kann man damit immerhin rund 14 Seiten am Stück drucken. Dies entspricht ungefähr der Zeit, wie lange ein Tank eines Bugatti Veyrons bei seiner Höchstgeschwindigkeit hält. Ein unsinniger Vergleich, der lediglich eins zeigen sollen. Da man selten permament am Drucken ist, dürfte man mit einem 1000-Blatt-Papierfach (eigentlich zwei 500er-Fächer) sehr weit kommen.
Der andere große Punkt: Die Betriebskosten
Das Werbestatement, das wir am Anfang unter die Lupe nehmen wollten, bestand neben der Druckgeschwindigkeit auch noch aus einem ganz anderen Punkt. „Halb so teuer wie Laserdrucker“ heißt es laut HP. Es ist also an der Zeit, einmal die Druckkosten genauer zu betrachten. Nutzt man die optionale XL-Patrone für die Farbe schwarz von HP, die laut Herstellerseite rund 9.200 Seiten hält, darf man sich nicht von dem vermeintlich hohen Straßenpreis von rund 83€ täuschen lassen. Denn mit dieser Patrone kommt man auf sensationelle Seiten-Kosten von lediglich 0,9 Cent pro Seite. Halb so teuer wie ein Laserdrucker ist also eine durchaus berechtigte Aussage. Es gibt zwar Laserdrucker, die sich in einem ähnlichen Kostenbereich bewegen, aber verglichen mit der breiten Masse ist 0,9 Cent in der Tat in etwa die Hälfte dessen, was ein Laserdrucker kostet. Dennoch sollte man hierbei bedenken, dass man einen auf Sparsamkeit getrimmten (sehr teuren) Tintenstrahler mit einem durchschnittlichen (sprich günstigeren) Laserdrucker vergleicht. Aber diese relativen Werte sind dann uninteressant, wenn sehr viel gedruckt wird. Bei einem Druckvolumen von 2000 Seiten pro Minute betragen die Druckkosten ca. 18€. Dementsprechend beträgt auch die Ersparnis ggü. einem doppelt so teurem Drucker 18€ pro Monat bzw. 216€ im Jahr. Betreibt man das Gerät z. B. drei Jahre lang, wird der Kaufpreis also mehr als nur wieder wett gemacht.
Vor lauter Geschwindigkeit und Wirtschaftlichkeit nicht die anderen Fakten vergessen
In diesem Testbericht wurde bereits einiges zu den zwei Haupt-Verkaufspunkten des Officejet Pro X gesagt, doch natürlich sind auch die anderen Werte von Relevanz. In kurze Worte zusammengefasst, bietet der Drucker alles, was der moderne Bürobetrieb benötigt. Dank LAN- & WLAN-Konnektivität ist die gemeinsame Nutzung problemlos möglich. Dies sollte bei einem Drucker diese Klasse auch eine Selbstverständlichkeit sein. Dank AirPrint kann kabellos von beinahe allen Apple Geräten ohne Treiberinstallation gedruckt werden. Gescannt kann auch direkt in eine Email oder in einen Netzwerkordner werden, ebenfalls ein gutes Feature für die (gemeinsame) Büro-Nutzung.
Druck- und Scanqualität
Natürlich sollte man auch einen Blick auf die Qualität des Druckers werfen. Zur Druckqualität haben wir mit Bezug auf die Geschwindigkeit bereits einiges gesagt, doch wie sieht es mit dem Scanner aus? Der Scanner verfügt über die Möglichkeit des Duplex-Scans. Dies bedeutet also, dass beide Seiten eines Dokuments automatisch, also ohne manuelles Wenden, gescannt werden. Da der Scanner nur über eine Scan-Fläche verfügt, wird das Papier dazu im Drucker gedreht. Dies führt laut einiger Praxis-Berichte oft zu Papierstau. Weiterhin ist das Ausgabefach des automatischen Dokumenteneinzugs zu klein dimensioniert. Insgesamt sollte man den Drucker also auf Grund seiner Druckleistungen anschaffen, nicht etwa wegen des Scanners.
Vorteile
- Schnellster uns bekannter Drucker überhaupt (schneller als alle Laser- oder Tintenstrahldrucker)
- Geringste uns bekannte S/W-Druckkosten bei Einsatz einer XL-Patrone: 0,9 Cent pro Seite.
- 500-Blatt Papierkassette (optional auf 1000 Blatt erweiterbar)
Nachteile
- hoher Anschaffungspreis, daher nur für wirkliche Viel-Drucker geeignet. Dennoch stimmt das Preis/Leistungs-Verhältnis, wenn beispielsweise 2.000 Seiten pro Monat gedruckt werden.
- Scanner nur von mittelmäßiger Qualität (vor allem in Bezug auf die Handhabung vieler Dokumente)
- Drucker ist etwas laut, was bei dieser Druckgeschwindigkeit allerdings zu erwarten ist.
Preis automatisiert abgerufen, kann mittlerweile höher sein. (Warum?)
Fazit: Für Vieldrucker ohne Vorurteile: Warum sollte man noch Laserdrucker kaufen?
Mit dem HP Officejet Pro X476dw erhält man einen bürotauglichen Drucker, der es mit jedem Laserdrucker aufnehmen kann. Die Drucks kommen dokumentenecht aus dem Drucker, aber selbstverständlich haben sie nicht den Laserdrucker-typischen Glanz, den manche Nutzer bevorzugen und der andere wiederum stört. Die Entscheidung ob Laser oder Tinte ist also wohl eine subjektive, doch objektiv kann man sich nur schwer gegen den HP Tintenstrahler entscheiden – jedoch unter einer Voraussetzung: Das erforderliche Druckvolumen muss gegeben sein. Wer zu wenig druckt, kann sich den ebenfalls nicht langsamen deutlich kleineren HP Officejet Pro 8600 anschauen. Denn der Anschaffungspreis für den Officejet Pro X476dw ist nicht gerade gering. Bei einem Druckvolumen von ca. 2000 Seiten pro Monat und mehr, fällt die Wahl jedoch klar zu Gunsten des großen HPs. Da uns keine Modelle bekannt sind, die schneller drucken oder geringere Kosten pro Seite haben, verteilen wir in diesen beiden Kategorien die Bestwertung von jeweils 100%.Den Drucker gibt es bei Amazon.de.
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